Diables cupides ou soldats chrétiens ?

Regards croisés sur l’engagement confessionnel des mercenaires étrangers dans les guerres de Religion françaises (1562-1598)

Gary Alardin

Zusammenfassung

Die französischen Religionskriege sind zwischen 1562 und 1598 durch den massiven Einsatz ausländischer Truppen auf allen Seiten gekennzeichnet. Diese „Söldner“, die aus den Nachbarländern kamen, haben die Erinnerung an die Bürgerkriege nachhaltig geprägt. Sie bleiben ein Symbol für Habgier und Gewalt unabhängig von der religiösen Spaltung des Königreichs, die sie als Gelegenheit nutzen um Profit zu machen, indem sie ihre Dienste an den Meistbietenden verkaufen. Dieses düstere Bild ist jedoch eine parteiliche Konstruktion, die direkt in die Zeit der Konflikte selbst zurückreicht. Die Polemiker jener Zeit waren nämlich bestrebt, jede Art konfessioneller Motivation oder Solidarität mit ihren französischen Glaubensgenossen, ob katholisch oder protestantisch, zu übergehen. Diese Autoren schufen eine literarische Figur, die vor allem dazu diente, ihre politischen Gegner anzugreifen. Dieses Darstellung wurde in den Nationalismen des 19. Jahrhunderts aufgegriffen und so angepasst, dass es der Fremdenfeindlichkeit jener Zeit historische Tiefe verleihen konnte. In diesem Sinne bleibt die Geschichtsschreibung weitgehend von dieser Sichtweise abhängig, die aber der Gegenüberstellung französischer und ausländischer Quellen nicht standhält. Eine Erschließung europäischer Quellen genügt, um dieser schematischen Darstellung Risse zuzufügen, und lädt dazu ein, das Verhältnis zwischen finanziellen Interessen und religiösen Überzeugungen der Söldner neu zu untersuchen.
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