L’utilisation stratégique des diplomates protestants en Suisse par les Valois

Alexis Vuillez

Zusammenfassung

Der König von Frankreich galt seit Franz I. bis Ludwig XIII. als der zweitwichtigste katholische Monarch in Europa und wurde als „Très Chrétien“ (Allerchristlichster König) bezeichnet, obwohl er mehrere reformierte Diplomaten beschäftigte. Unter den Orten, an denen sie das Wort des französischen Herrschers verbreiten, sticht die Schweizer Botschaft als ein besonders beliebter Posten für protestantische Agenten hervor, und zwar schon früh unter den Valois. Helvetien war als privilegierter Verbündeter und wichtigster Truppenlieferant der französischen Monarchie für ihre Sicherheit von besonderer strategischer Bedeutung. Die ersten Spuren eines als lutherisch geltenden Vertreters sind bereits in den 1530er Jahren nachweisbar, doch danach folgten mit Unterbrechungen mehrere protestantisch gesinnte Vertreter, auch während der Religionskriege. Dieses Paradoxon wirft Fragen auf: Während sich die Krone im Königreich der freien Ausbreitung des neuen Glaubens oft gewaltsam widersetzt, scheint sie wenig Skrupel zu haben, Anhänger der verpönten Lehren als Sprachrohr in der Eidgenossenschaft der 13 Kantone einzusetzen. Es stellt sich die Frage, warum die Valois – meist bewusst – mehrere protestantisch gesinnte Beamte in das Land entsandten. Zu diesem Zweck werden die verschiedenen Profile dieser Agenten untersucht und die Modalitäten und Besonderheiten der verschiedenen Aufgaben, die ihnen bis zur Thronbesteigung Heinrichs IV. anvertraut wurden, erörtert.

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