Nach dem berüchtigten Massaker in der Bartholomäusnacht vom August 1572 in Paris kam es in den darauffolgenden Tagen und Wochen in mindestens einem Dutzend französischer Städte zu Gewalttaten gegen Hugenotten. Eines dieser Massaker fand in Troyes in der Champagne statt, wo etwa vierzig Hugenotten in die Gefängnisse gebracht und am 4. September kaltblütig ermordet wurden, während einige ihrer Glaubensbrüder bereits in den Tagen zuvor auf der Straße starben. Obwohl die Zahl der Opfer im Vergleich zu den Ereignissen andernorts vergleichsweise gering ist, sind wir dank der überlieferten lokalen Berichte über das Massaker gut über die Opfer informiert. Einer der wichtigsten Berichte ist der eines anonymen Augenzeugen, der nie in vollem Umfang veröffentlicht wurde. Um dieses Versäumnis zu korrigieren, wird er hier mit einer kurzen Einleitung und Anmerkungen, die weitere Informationen aus anderen Archivquellen liefern, vorgestellt.