Dissidence, ministère pastoral et liberté de conscience dans l’espace romand autour des années 1720 : le cas Henry Pury
Zusammenfassung
1726 bittet Henri Pury, ein junger Pfarrer aus Neuchâtel die kirchlichen Behörden in Genf, wo er ein Jahr verbracht hatte, um ein Zeugnis. Seine Bitte wird aufgrund von Verdächtigungen bezüglich seiner Ideen und seiner Sitten abgelehnt. Diese Angelegenheit beschäftigt die Genfer Gesellschaft der Pastoren und die Neuenburger Klasse mehrere Monate lang und endet im Mai 1727 mit der Absetzung von Pury vom Pastorenamt. Der vorliegende Artikel beruht vollständig auf unveröffentlichten Quellen und analysiert den Fall aus dem Blickwinkel der Fakten (Rekonstruktion der Ereignisse) und aus intellektueller Sicht (Analyse der Ideen des jungen Pastors) und bietet am Ende weitergehende Interpretationsmöglichkeiten an. Der Fall ist von doppeltem Interesse: Einerseits lässt sich ein von pietistischen und rationalistischen Einflüssen durchzogener Weg an den Rändern der Kirche nachvollziehen, andererseits lässt sich untersuchen, wie tolerant die Kirchen in der Romandie gegenüber abweichenden Ideen und Praktiken waren.
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