Deux fidèles des Guises complices de Maurevert

François de Villiers, seigneur de Chailly, et François de Pilla

Stéphan Hellin

Zusammenfassung

François de Villiers, Herr von Chailly (ca. 1527 – ca. 1582) war zeitlebens ein Getreuer des Hauses Guise. 1572 wird er Intendant dieses Hauses und beteiligt sich am 22. August 1572 am Attentat von Maurevert gegen Coligny, den Anführer der Protestanten. Er nimmt Maurevert in Paris auf und organisiert nach dessen Tat für ihn einen Zufluchtsort in seinem Schloss von Chailly im Brie. Er bleibt weiterhin in Diensten des Grafen von Guise als er Intendant des königlichen Hauses wird und behält diese Funktion auch nach den Bartholomäus-Morden. Später ererbt er das Amt des „Großen Wolfsjägers Frankreichs“, das vorher sein Onkel, Jean von La Boissière innehatte, der ebenfalls im Dienst der Guise stand. Der Werdegang dieser Person nach der Bartholomäus-Nacht zeigt also, dass sein Fortkommen keineswegs von einer königlichen Unzufriedenheit gebremst war, sondern gibt einen Hinweis auf die Absichten der Catharina von Medicis und ihres Sohns, Henri von Anjou, dem zukünftigen Heinrich III. im Jahr 1572. François von Pilla, Herr von Villemur, ist bekannt als der Besitzer des Hauses, in dem Maurevert während seines Mordversuchs an Coligny, zwei Tage vor der Bartholomäus-Nacht gewohnt hat. Er verlässt geplant das Haus und befiehlt dem Personal den Befehlen von Chailly und seinem Begleiter, dem Mörder Maurevert Folge zu leisten. Dieser dem Hause Guise nahestende Mann war zuerst der Lehrer des jungen Grafen und hatte das Vertrauen von Anne von Este, der Witwe des Grafen von Guise. Pilla, von einfacher bürgerlicher Herkunft erhielt große Anerkennung; zunächst im Hause der Guise, wo er Superintendent wurde, dann im Dienst von Heinrich III.: Er wird zum „aumônier“ befördert, zunächst der Königin Luise von Lothringen, dann des Königs. Sein Aufstieg wurde durch die Beteiligung an der Vorbereitung des Verbrechens von Maurevert nicht gebremst. Das Wohlwollen Heinrichs III. gegenüber ihm ist vielmehr ein deutlicher Hinweis auf die Haltung des zukünftigen Königs in der Bartholomäus-Nacht.