Le destin socioéducatif des héritiers Kergomard (1914-1983)
Zusammenfassung
Die Nachfahren von Pauline Kergomard (1838-1925), der Gründerin der Vorschulen in öffentlicher Trägerschaft im 19. Jahrhundert setzen ihr Werk mit engagiertem Einsatz im 20. Jahrhundert fort: Sie verbinden dabei Erziehung durch aktivierende Methoden mit dem Ziel sozialen Aufstiegs. Die Männer der Familie, genauer Sohn Jean Kergomard (1870-1954), der Enkel Pierre Kergomard (1897-1981) und der Urenkel Jean-René Kergomard (1926-2020) leben auf ihre eigene Art die Fortführung des Engagements ihrer Vorfahren durch die Entfaltung von Vereinen, die das Angebot der öffentlichen Schule ergänzen: „Kunst in der Schule“, Pfadfinderschaft Frankreichs, „Zentren zur Einübung von Methoden aktiver Bildung“ (Centres d’entraînement aux méthodes d’éducation active, CEMEA), „Jugend in der Freiluft“ (Jeunesse au Plein Air, JPA). Die drei Folge-Generationen interessieren sich wie ihre Vorfahrin wenig für politisches Engagement und ihr Bezug zur evangelischen Kirche ist mehr von der Kultur als vom Kultus geprägt. Eng befreundet mit den protestantischen Familien François, Steeg und Seydoux nähert sich ihre entkonfessionalisierte protestantische Religiosität eher der nicht-religiösen Spiritualität der Laizität. Es geht um einen Weltbezug unter dem Vorzeichen der Bildung, in dem die Hierarchie zurückgedrängt wird, zugunsten von Grundlagenwissen und Praxis des Entdeckenlassens. Die private Initiative bleibt für die staatliche Schule sehr nützlich, weil sie wie in einem Labor das Feld für kommende Reformen bereitet, weshalb sich die Erben im „Haus für alle“ (Maison pour tous) der Rue Mouffetard oder im Schulcampus des Schlosses Cappy engagieren. Es ist ein Traum einer pädagogischen und sozialen Einheit, die die Familie aber nicht davor bewahrt, in der Algerienfrage im Streit um die koloniale Republik zerrissen zu werden.
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