Humanisme monacal et littérature de piété au début du XVIe siècle
Zusammenfassung
Eine ganze Reihe von Veröffentlichungen befassen sich mit der Frage, woher der so rasche Erfolg der Reformation herrührte. Ohne Zweifel hat die neue Kirche (von einer neuen Religion sollte nicht gesprochen werden) dort rasch an Popularität in dem Teil Europas gewonnen, wo sie auf Gemeinschaften stieß, die offen für ihre verschiedenen Strömungen waren. Diese Gemeinschaften haben anschließend eigene institutionelle Strukturen aufgebaut und über Jahrhunderte erhalten. Warum ist die Reformation aber zunächst entlang der Elbe und nord-nordöstlich der Elbe, sowie in Nordeuropa und in Mitteleuropa auf fruchtbaren Boden gefallen? Um diese Frage zu beantworten, müssen zunächst die vorreformatorischen Entwicklungen in der Buch-Geschichte und der Kommunikation analysiert werden. Die Frömmigkeits-Bewegungen, die kritischen Gedanken der Humanisten, die Betonung einer auf die Antike zurückgreifenden Rhetorik und die Verbreitung des Buchdrucks müssen als ein einziger organischer Prozess begriffen werden, der aus untereinander verbundenen Elementen bestand. Die vorliegende Studie hat das Ziel, die Frage zu beantworten, was einen Mönch bewegt, zum Humanisten zu werden oder in welchem Maß ein Humanist von tiefen persönlichen religiösen Gefühlen und Frömmigkeit erfüllt ist. An Orten wo Bischöfe mit ausgesprochen humanistischer Bildung für Änderungen gesorgt hatten, indem sie die Meß-Ordnung oder das kanonische Recht im Bezug auf das Gewicht des Bischofsamts und den priesterlichen Dienst veränderten, konnten die evangelischen Gemeinschaften gar nicht oder zumindest nicht so leicht Fuß fassen. Ganz anders stellte sich die Lage dar, wo die Kirchenverantwortlichen keine Reformen angestoßen hatten, dort konnten sich die Anliegen der Reformation besser ausbreiten. Ähnlich war dies in Klöstern, die aus ihrer Offenheit für den Humanismus erste Frömmigkeitsschriften veröffentlichten, ja diese Bücher in der Volkssprache einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machten und so zur persönlichen Frömmigkeitspraxis anleiteten. In diesen Regionen erschien der Protestantismus nicht als eine so radikale Neuerung. Dazu benötigte es engagierte für den Humanismus offene Laien, Künstler der neuen Stilrichtung und Drucker und Herausgeber, die überdies ihre finanziellen und anderen materiellen Interessen im Blick behielten.
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