Enchanter, désenchanter l’histoire du Refuge huguenot

Patrick Cabanel

Zusammenfassung

Die Geschichte der hugenottischen Zuflucht (“refuge”) wurde sehr rasch zu einer verklärenden Erzählung: Die groβe Zahl der Auswandernden, die durch das Exil Gott die Treue halten und Frankreich die Vielfalt ihrer Begabungen entziehen, zudem die auβergewöhnliche Groβzügigkeit, mit der protestantische Stâdte und Fürsten in Europa sie aufgenommen haben. Die Wirklichkeit aber ist anders und hatte wohl langfistige Auswirkungen: Das Frankreich unter Ludwig XIV. hat weniger Menschen oder Reichtümer verloren als einepluralistische Kultur. Was die Aufnahme in Europa betrifft, so haben fremdenfeindliche Reaktionen hie und da den Glanz geschmälert, vor allem aber war sie mehr von praktischen Erwägungen als von konfessioneller Solidaritât geleitet: Die Hugenotten wurden als interessante und nützliche Einwanderer gesehen. Nichtsdestotrotz wurde daraus eine Erfolgsgeschichte, derm mögliche Analogien zur Gegenwart zum Nachdenken anregen.