Entre désintérêt et prétexte
Pierre Bayle et Luther
Zusammenfassung
Pierre Bayle scheint der Figur Luthers kein großes Interesse geschenkt zu haben. Sein dem Refor-mater gewidmeter Artikel im Dictionnaire befasst sich nämlich vor allem mit der Widerlegung der katholischen Verleumdungen, hinter denen der Philosoph den Willen des römischen Klerus erkennt, die französischen Protestanten nach der Widerrufung des Edikts von Nantes zu diskreditieren. Bei fortschreitender Lektüre des Artikels „Luther“kommt dem Leser jedoch zu Bewusstsein, welchen Vorwand die Figur des Reformators für Bayle darstellt. Letzterer zögert nicht, sich auf Überlegungen über Themen einzulassen, die über sein ursprüngliches historiographisches Objekt hinausgehen : Fragen der Sexualmoral in ihren politischen und anthropologischen Dimensionen (ausgehend von der Doppelehe des hessischen Landgrafen) ; die Inspiration der Schrift (zur Bezeichnung des Jako-busbriefes als „stroherne Epistel”) ; Determinismus (bzgl der Auseinandersetzung zwischen Erasmus und Luther) und schliefllich die Beziehungen zwischen Glauben und Vernunft (ausgehend von den Thesen Luthers über die doppelte Wahrheit).
- Pierre-Olivier Léchot, Théodore de Bèze spirituel, Revue d'histoire du protestantisme: Vol. 4 n° 4 (2019):
- Pierre-Olivier Léchot, Entre prudence et solidarité, Revue d'histoire du protestantisme: Vol. 2 n° 3 (2017): Varia
- Matthieu Arnold, Pierre-Olivier Léchot, Introduction, Revue d'histoire du protestantisme: Vol. 2 n° 1-2 (2017): Le Luther des Français