Du bûcher au champ de bataille

Le chant des psaumes pendant les conflits confessionnels au XVIe siècle

Beat Föllmi

Zusammenfassung

Seit dem 19. Jahrhundert hat die französische Geschichtsschreibung den militanten Gebrauch des Genfer Psalters zu einem Gemeinplatz gemacht. Der berühmte Psalm 68 des Theodor Beza („Que Dieu se montre seulement“), der sogenannte „Schlachtenpsalm“, wurde gar zur „hugenottischen Marseillaise“ erklärt (Orentin Douen). Doch kritische Untersuchungen der Quellen zeigen, dass die – historiografisch verifizierbaren – Belege für einen militanten Gebrauch des Psalmensingens im 16. Jahrhundert selten sind. Der Beitrag interessiert sich für den „Sitz im Leben“ des militanten Psalmgesangs vom individuellen Singen der ersten Märtyrer bis zum Massengesang der „Chanteries“ in den 1560er Jahren. Darauf werden all jene Psalmen untersucht, denen die apologetische Geschichtsschreibung einen militanten Gebrauch zuschreibt, auf ihre textlichen Aspekte, melodischen Schwierigkeiten, der von den „arguments“ vorgeschlagene Gebrauch. Dabei ergibt sich, dass für das 16. Jahrhundert nur drei Psalmen für einen Gebrauch im Rahmen der militärischen Auseinandersetzungen in Frage kommen.
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