Presenze protestanti nel primo femminismo italiano

Protagoniste ed esperienze tra ’800 e ’900

Liviana Gazzetta

Zusammenfassung

Wie haben sich protestantische Frauen an der Entstehung des italienischen Feminismus im 19. und 20. Jahrhundert beteiligt? Der vorliegende Artikel untersucht ihren Beitrag und Wirken bis zum Nationalkongress von 1908, der den Bruch mit den katholischen Vertreterinnen vollzog und zur Gründung der Katholischen Aktion der Frauen führte. Die historische Forschung hat gezeigt, dass sogar in Italien die Mitwirkung von Protestantinnen in den Strukturen des entstehenden Feminismus entscheidend gewesen ist, dennoch ist eine umfassende Darstellung des Themas weiterhin ein Desiderat. Diese Geschichte beginnt mit der rechtlichen Gleichstellung religiöser Minderheiten durch den Annahme des albertinischen Statuts (1848) und, im weiteren Sinn, den Aufschwung der liberalen Strömungen des Risorgimento durch die die italienischen Protestanten in den Prozess der nationalen Einigung und die Forderungen nach tiefgreifenden sozialen, kulturellen und politischen Reformen in Italien einbezogen wurden. Während sie die engen Beziehungen mit ihren europäischen Glaubensschwestern aufrechterhielten, näherten sie sich auf diesem Gebiet den Forderungen des Feminismus an und trugen zum Fortschritt der Frauenemanzipation bei, den die Modernisierung des öffentlichen Lebens ermöglicht hatte. Eine Übereinstimmung zwischen den liberalen und demokratischen Intellektuellen sowie den ersten Vertreterinnen der Frauenbewegung und einigen Mitgliedern protestantischer Gemeinschaften zeichnete sich ab, die ihren Ausdruck in der Verbreitung des pädagogischen Ansatzes von Friedrich Fröbel (die auf Koedukation und nicht-konfessionelle Unterweisung basierte) und im Kampf für die öffentliche Reglementierung der Prostitution fand. In den feministischen Strömungen dieser ersten Phase finden sich zwar keine wirklichen Persönlichkeiten, die aus der Waldenserkirche stammen, dennoch zeigt die einzigartige Geschichte von Lidia Poet, wie wichtig Frauenbildung in diesem Kontext war: Lidia Poet hatte 1881 als zweite Frau ein Universitätsdiplom seit der italienischen Einigung, doch konnte sie nie ihren Beruf als Rechtsanwältin ausüben und wurde so zu einem Symbol der feministischen Forderung nach Emanzipation. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der „Christliche Verein Junger Mädchen“ (1894) und die „Vereinigung der Freundinnen des jungen Mädchens“ (1895) gegründet, die nach einigen Schwierigkeiten beschlossen, dem „Nationalrat italienischer Frauen“ (Consiglio nazionale delle donne italiane (CNDI)) beizutreten, der zahlenmäßig größten aber auch gemäßigtsten italienischen feministischen Vereinigung. Beide Vereine nahmen am Nationalkongress teil, der CNDI 1908 organisierte. Als der Kongress zur Frage des konfessionellen Unterrichts in den Grundschulen arbeitete, stimmten die protestantischen Vertreterinnen mit den radikalen, sozialistischen und gemäßigten Laizisten für die Abschaffung dieses Unterrichts, während die Katholiken die jegliche Zusammenarbeit aufkündigten, um anschließend die „Union zwischen katholischen Frauen in Italien“ zu gründen.

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