Conversion religieuse et réformations textuelles chez Eustorg de Beaulieu :

des blasons anatomiques à la discipline du corps féminin

Jade Sercomanens

Zusammenfassung

Im Jahr 1548 wurde die erste Auflage des L’Espinglier des filles veröffentlicht, ein Verhaltenskodex dessen Regeln junge Mädchen hinsichtlich ihrer Rolle als Ehefrauen vorbereiten sollte. Mit diesem Werk stellt sich Eustorg de Beaulieu in die Reihe der humanistisch inspirierten Pädagogen, deren Tradition man schon in der Chrestienne resjouyssance erkennen konnte. Deren Veröffentlichung im Jahr 1546, als Beaulieu Pfarrer im Waadtland (Vaud) ist, kann als Impuls zur „Konversion“ der profanen und Volksliedern gesehen werden, in gewisser Weise auch als Reflex auf seine eigene Bekehrung, die kaum als zehn Jahre zurücklag. In dieser Liedersammlung wird die Frage des Verhaltens der Frauen und ihre Bildung besonders in zwei Liedern entwickelt, vor allem aber im gereimten Brief an Marguerite de Saint-Simon. Dieses pädagogische Interesse bildet die Grundlage für seine Aufgabe einer geistlichen Neubekehrung im literarischen Werk von Beaulieu, die sich später im L’Espinglier des filles kristallisiert. Hier wird das Genus der Gedichte über den weiblichen Körper („blason anatomique du corps féminin“) neu ausgerichtet und ist dabei von weiteren früheren Einflüssen abhängig. Damit hilft er einem Mangel in der frühen reformierten didaktischen Literatur ab.

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