Paul Fagius et l’Intérim de 1548 à Strasbourg :

l’Église comme arche de Noé, au départ vers l’exil

Cornel Zwierlein

Zusammenfassung

Paul Fagius, der bekannte Hebraist und Theologieprofessor (Altes Testament) an der Straßburger Hochschule, der zugleich Prediger an der Kirche Jung St. Peter war, lehrte bis zu seinem Aufbruch 1549 ins englische Exil, wohin er zusammen mit Martin Bucer ging, an der Fakultät. Handschriftliche Vorlesungsmitschriften von Studenten, die seine Vorlesungen hörten – von denen ein Heft seit dem Zweiten Weltkrieg als verloren galt – werden in diesem Beitrag zum ersten Mal analysiert. Sie ermöglichen ein tieferes Verständnis wie die Exegese der Bücher Genesis, Leviticus und Numeri dazu diente, die angespannte Situation in der Stadt zu interpretieren, denn Karl V. übte starken Druck auf den Magistrat aus, das Augsburger Interim von 1548 anzunehmen, wogegen Bucer und Fagius sich entschieden wehrten. Die Entstehung (ab 1546) neuer strenger Gemeinschaften von „Erwählten“ innerhalb der Kirche und die dort geübte Disziplin unabhängig vom Stadtrat war eine Reaktion auf diesen äußeren Druck. In den Vorlesungen wird deutlich, wie dies im Spiegel der Geschichte Noahs, der die Arche angesichts der drohenden Sintflut vorbereitet, im Spiegel auch der Geschichte von Moses und Aaron, die als „Diener Gottes“ das erwählte Volk führen und die nötige Disziplin in ihm zu erreichen suchen, von Fagius mit einer Tiefendimension biblisch-exegetischen Interpretationshorizontes versehen wurde. Man kann dies als den Beginn einer vom Luthertum distinkten Form dvon Selbstverständnis und Identitätsformung des reformierten Protestantismus ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verstehen, der in dieser Zeit von Exilsituationen geprägt war.

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